Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, im Kontakt mit Massen – und in diesem Falle sind das hunderte von Millionen Menschen auf der Welt! – an den Falschen zu geraten?
Normalerweise eher gering, wenn man unbekannt ist.
Wenn man aber Papst und es Weihnachten ist, dann kann es durchaus sein, daß unter den Millionen Menschen einer dabei ist, der es auf einen abgesehen hat, denn schließlich ist man ja im Mittelpunkt des Geschehens. So gesehen war das Attentat (man weiß ja im Moment noch nicht mal, ob es ein solches war, da der Papst unverletzt ist und der Zustand Etchegarays bisher unbekannt ist; Stand 0:16 Uhr) bisher erst mal keines.
Vor 28 Jahren wurde John Lennon von Mark David Chapman ermordet. Irgendwie erschließt sich mir der Grund für die unterschiedlichen Ausgänge dieser beiden Fälle nicht. Hätte genausoschlecht schiefgehen können gestern.
Jedoch ist das ja der Blog der Gegenseite und deshalb empfehle ich allen Beatles- und Lennon-Fans ein Buch von Frederic Seaman, des letzten persönlichen Assistenten John Lennons: „John Lennon – eine persönliche Erinnerung“. Es ist zwar vergriffen, aber bei E-Bay dürfte es immer wieder ersteigerbar sein.
Das Tolle an dem Buch ist, daß Seaman gründlich mit dem John&Yoko-Mythos aufräumt. Nicht nur Yoko, sondern auch der große JL bekommen ihr Fett als gelangweilte und versnobte Esoteriker weg. Das Buch ist wirklich detailliert und kurzweilig zu lesen. Man ist fasziniert von einerseits der Nähe des Lennon-Alltags und andererseits der Schonungslosigkeit dessen Darstellung.
Diese Art, seine Idole zu töten, ist eine, mit der ich mich anfreunden kann.
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