Drogen, Huren, Blogs

bloggen und Heroin gehören verboten
wie oft habe ich schon aufgehört damit
nach langem, hartem Entzug
cold turkey
weils einen kaputtmacht
dieses ständige Gedanken offenlegen
publizieren
darlegen
rechtfertigen
wie oft war ich clean
nur um dann wieder anzufangen
Schußgeilheit nennt man das
nicht der Körper zieht einen dahin
manche sagen, e sei die Psyche
aber die ist es auch nicht
es ist so, als hätte das Bloggen selbst eine Seele
oder zumindest einen Willen
der einen auffordert
weil er es kann
weil er stärker ist als der eigene
Und man kann auch nicht passiver Zuschauer sein
Rückfall vorprogrammiert
man muß schon raus aus der Szene
also nix mehr lesen
nicht mehr verfolgen, was die anderen so schreiben
weil man dann immer denkt
das will ich auch
oder: das hätte ich jetzt anders gemacht
oder vielleicht sogar besser
und dann die Klickhuren
jede Drogenszene hat ihre Nähe zur Prostitution
is klar
nein, keiner macht das nur wegen der Klicks
i bewahre!
alle machen es nur aus purer Ehrlichkeit
um die Welt zu retten womöglich
Klicks sind da doch völlig egal
wer braucht die schon?
aber trotzdem bewirbt jeder seinen Blog
sucht ähnliche Themen
in ähnlichen Blogs
um dann Kommentare mit Links auf den eigenen Blog zu hinterlassen
Blog, Blog, Blog
und sich dann zu freuen,
wenn es klappt, mit der Auflistung in den „angesagten Blogs“
Hero für einen Tag
aber nichts verblaßt schneller als dieser Ruhm
und nichts macht süchtiger auch
als das Gefühl
seine nichtigen Gedanken
nachweislich vielen mitgeteilt zu haben
vielleicht sogar mit Kommentaren
oder gar „Likes“
und so bloggst du weiter
verdoppelst Anstrengungen
bis du merkst
daß es immer weniger werden
ein Scheiß-Gefühl
und dann bist du wieder voll dabei
so voll
daß du irgendwann einfach nur die Schnauze voll hast
und entziehst
bis zum nächsten Mal

Die arme ARD…

Eine Runde Mitleid für die ARD:

ARD muß laut Rundfunkänderungsstaatsvertrag Seiten löschen.

Das paßt ihr gar nicht. So mußte der SWR bereits 80 % der Kochrezepte aus dem Netz nehmen.

Puh, da atmet man dann mal tief durch. 80 % der Kochrezepte auf dem Online-Angebot des SWR gibts ab jetzt nicht mehr. Eine Katastrophe. Da muß man ja vielleicht ab jetzt unter 1.340.000 Links bei Google mit dem Suchwort „Kochrezepte“ nach einer geeigneten Seite mit alternativen Kochrezepten suchen. Die sind dann zwar nicht öffentlich-rechtlich, dafür aber vielleicht trotzdem schmackhaft.

Wie siehts aus mit sportschau.de? Da soll auch gelöscht werden.

Natürlich sind die Bayern und das Halbfinale der Champions League gegen Lyon wieder Thema Nr. 1, aber da das Spiel bei der Konkurrenz auf Sat 1 übertragen wird, darf man sich halt mit dem Live-Ticker begnügen. Den gibts aber nicht, wie sonst, beim Hauptartikel unter dem Textkasten. Dort findet man zunächst ein Kamera-Symbol mit dem Hinweis „WDR2 – Champions League Live – jetzt“. Freudig erregt klickt man drauf und landet beim WDR, wo sich das Kamera-Symbol in ein Lautsprecher-Symbol verwandelt hat: ein m3u-Stream. Aha, dafür zahle ich Radiogebühren, obwohl ich nie Radio höre.
Der Live-Ticker findet sich übrigens getarnt bei der Spielstands-Übersicht, von der ich jedenfalls nicht ausgehe, daß sie einen Link beherbergt.

Jetzt kann man sagen, daß ein Fußballfan das dennoch alles in Kauf nimmt.

Nun, ich bin Fußballfan, deshalb mag ich nicht die Bayern. Also schau ich doch mal, was da sonst noch so geboten ist.

Oh, Radsport, wie interessant. Ich glaube, kein Schwein hat sich je in Deutschland für Radsport interessiert, bis nicht Jan Ullrich im Jahre 1997 zum ersten und einzigen Mal für Deutschland den Sieg geholt hat. Und seitdem sieht man überall und immer irgendwie im Weg fahrende wandelnde Litfaßsäulen, die Werbung für alle möglichen offiziellen Sponsoren machen, nur daß diese sie nicht bezahlen, sondern umgekehrt: fürs Werbungmachen muß man zahlen. Mit 15 € ist man im unteren Segment dabei, nach oben hin ist bis rund 90 € alles drin. Und sieht auch noch scheiße aus.
Und da lese ich:
„Weltmeister Evans gewinnt den Wallonischen Pfeil“.
Dazu das Bild einer Hackfresse im Triumph und ein Artikel, der sich bemüht, langweiliges interessant zu präsentieren.
Ich fahre ja selbst gerne Fahrrad, aber Radsport ist der Inbegriff der Langeweile und Berichte darüber dürfen gerne gelöscht werden.

Weiter:

Samaranch gestorben. Na gut, jeder hat ein R.I.P. verdient, aber sein Lebenswerk ist schließlich auch DAS da.

Wers nicht genau erkennt: das ist die „Sponsors Wall“ im Olympischen Museum in Lausanne, wo man den großen Momenten olympischer Geschichte noch eine riesige Wand für die großen Sponsoren reserviert hat. Da kommt man also rein und glotzt erst mal auf eine Wand voller Coca Cola, Mconalds, Samsung usw.

Der Kommentar zum Sponsoring auf der IOC-Seite von seinem Nachfolger Rogge liest sich dazu wie Hohn.

Ganz zum Schluß dann doch noch ein Hoffnungsschimmer:

Inka Blumensaat geht der Frage nach, was der Ailton heute eigentlich so macht. Der kickt inzwischen in der 6. Liga bei (Ex-Bayer-)Uerdingen und wünscht sich die alten Zeiten zurück. Das ganze ist skurril und da Ailton jedem im Gedächtnis geblieben ist, sorgt der Artikel für Kurzweil. Vielleicht sollte er ja Bubba Gump Shrimps verkaufen.

Jedenfalls reicht das nicht aus, um angesichts des öffentlich-rechtlichen Hirnverödungs-Bombardements á la Rosamunde Pilcher und Volksmusik³ mein Mitleid für die ARD zu wecken.

Solln se sich doch selber löschen.

1&1

Es ist kaum zu fassen, aber: 1&1 hat es nach mehreren Stunden gebührenpflichtiger Hotline-Zeit, zigfachen Support-Anfragen per E-Mail, der Aktivierung meines Anwaltes und dessen schriftlichem und telefonischem Kontakt nach sage und schreibe

48 Tagen

hingekriegt, einen Techniker vorbeizuschicken, der in der Lage war, innerhalb 10 Minuten Internet und Telefonie einzurichten. Und das natürlich, ohne uns vorher schriftlich oder telefonisch Termin und Uhrzeit zu nennen. Das hat mein Anwalt mühsam erfragen müssen. Es ist nicht zu fassen. Wer arbeitet, ist also gezwungen, Sonderurlaub zu nehmen und dauernd zuhause zu sein (es könnte ja irgendwann der Techniker kommen) oder einen Anwalt dafür zu bezahlen, seine kostbare (sic!) Zeit in das Erfragen des genauen Zeitpunktes zu stecken.

Anmerkung: auf besagtes hartnäckige Nachfragen meines Anwaltes kam übrigens folgende Uhrzeit-Angabe:

8.00 – 16.00 Uhr.

Ohne Worte.

Das heißt aber auch, daß dieser Blog rechtzeitig zur Osterzeit aufersteht und Ihr bald schon wieder hier mitlesen, lästern, kritisieren und – es ist ja nicht verboten – bestätigen könnt.

Bis demnächst!

Nie wieder 1&1

UPDATE 15.03.2010:

Vertragskosten mit 1&1: Februar und März je 30 € = 60 €
Handykosten Februar: 65 €, März (bis jetzt): 50 €. (Grundgebühr 15 €, davon werden bereits 10 € angerechnet)
Handykosten meiner Frau: ähnlich, ich habe sie aber bisher nicht gefragt, denn der Hiobsbotschaften habe ich genug.
Von 1&1 werden für einen Technikertermin in Rechnung gestellt: 60 €. Bisher zwei unangekündigte Termine. Ich bin berufstätig, meine Frau ebenfalls. Ich hätte am besten von Anfang an 12 Wochen Urlaub nehmen sollen, denn irgendwann könnte ja der Techniker vor der Tür stehen.
Online Studium: läuft seit 08.02., als der alte Anschluß gekappt worden ist (schlau, daß die das auf jeden Fall machen, auch, wenn der neue noch nicht frei geschalten ist), ohne mich. D.h., das Studium läuft ganz normal weiter: Termine, Gruppenarbeiten, Texte, alles läuft online weiter. Aber ich bin nicht dabei. Jedes Modul kostet 65 €, und da es ein Bachelor-Abschluß ist, sind die Anforderungen genauso hoch wie bei Präsenz-Studenten. Für nicht bestandene Module sind Gebühren selbstverständlich ebenfalls zu berappen.
Internet-Banking: wozu? Man kann Überweisungen auch ganz altmodisch schriftlich erledigen und zur nächsten Bank laufen.
Private Telefon- und E-Mail-Kontakte: armer Robinson Crusoe.
Blog:
Service bei 1&1: die Kontaktnummer ist kostenlos, wenn man aus dem 1&1-Netz anruft. ICH HABE ABER KEINES, VERDAMMT NOCH MAL!!! Also kostenpflicht anrufen. Unterschiedliche Aussagen von Service-Mitarbeitern zu meinem Service-Kontakt. Die erste hat gesagt, 1&1 habe es versäumt, uns schriftlich den Techniker-Termin mitzuteilen. Es sei ein Fehler von 1&1 und dies sei dort vermerkt. Die zweite hat behauptet, dies sei nicht der Fall und sie könne mir den genauen Wortlaut der Vermerke aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht mitteilen. Der Dritte hat dies wiederum bestritten und die erste Service-Frau bestätigt. Dann hat er mir einen Termin angeboten. Ich habe dann bewußt keinen Auftrag erteilt, DA ICH SEIT 28.01.2010 BEREITS EINEN AUFTRAG AM LAUFEN HABE!!! Mein Anwalt hat die vorsorglich angeschrieben und zur Bekanntgebung einer Uhrzeit aufgefordert. Nix bis jetzt. D.h.: irgendwann kommen ich oder meine Frau von der Arbeit und dann finden wir einen Zettel vor, auf dem steht, daß zwar ein Techniker da war – aber wir nicht. Und – KA-CHING! – klingelt die Kasse schon wieder bei 1&1, denn jeder Techniker-Termin kostet 60 €.

Und was sagt Herr Davis dazu?

Er bedauert das alles und bietet mit 25 €. Die Hotline-Kosten soll ich ihm nennen, dann würden wir weitersehen. D.h. eventuell bekomme ich die Hotline-Kosten zurück, mehr nicht.

Zusammengerechnet hatte ich für Vertragskosten mit 1&1, Handyrechnung (abzgl meiner sonstigen Kosten von ca 15 €) und Techniker-Termine 230 €, und da sind die Handykosten meiner Frau noch nicht mitgerechnet.

Vorsicht vor 1&1, kann ich nur sagen.

UPDATE 09.03.2010:

IMMER noch nichts von 1&1. D.h. ich schreibe in den kurzen Arbeitspausen oder Besuchen bei Bekannten / Verwandten von meinem Leiden ohne Internet. Wer hätte gedacht, daß ein Leben so ganz ohne ein Leben am Rande der Gesellschaft wird? Naja, sooo schlimm ist es dann auch nicht, denn man entdeckt, daß Vieles entbehrlich ist. Schaut man halt den Wetterbericht altmodischerweise bei der Tagesschau. Es reicht auch, wenn man alle 2 Tage mal E-Mails checkt. Und letztendlich muß man nicht jede Meinung, die in Blogs, Foren oder sonstigen Seiten im Internet publiziert wird, ernstnehmen, verfolgen und beantworten.

Was aber mal gar nicht geht, sind die Umstände, die ich nun habe, weil ich nicht aufs Online-Banking zugreifen kann. Oder die ganzen Studientexte, auf die ich nicht zugreifen kann. Oder der momentane Stand meiner Handy-Kosten, den ich erraten darf, weil 1&1 ein haufen Schlafmützen sind. Der ganze administrative Kram eben. Da kann man 1&1 nicht genug abwerten. Das ist und bleibt ein ganz übler, unprofessioneller Verein.

Bei einer der Pausensitzungen an meinem Arbeits-PC bemerke ich, daß eine meiner Support-Anfragen in meinem Kundenbereich gelöscht worden ist. Und zwar genau jene, in der ich 1&1 auffordere, endlich eine Leistung zu bringen.

Das grenzt ja schon an Mafia-Methoden: da werden also Beweise beiseite geschafft.

Ich habe das inzwischen an meinen Anwalt abgegeben. Neues dazu also in Kürze, sofern es die Arbeitspause zuläßt 😉

Ein Wunder, daß ich überhaupt noch Leser habe…

UPDATE 21.02. II:

vom PC meines Bruders aus habe ich jetzt den Vertrag bei 1&1 gekündigt. Dazu erhält man einen Kündigungscode, den man an eine Servicenummer durchgeben muß. War kostenfrei, hat aber trotzdem genervt. Hat die Computerstimme die entsprechenden Eingaben verstanden, wird man an einen richtigen Menschen weiterverbunden.

Das ging insgesamt 10 (nervige) Minuten. Daraufhin bekam ich ein Kündigungsformular an mein Kundencenter geschickt, von wo aus ich es ausdrucken / runterladen durfte, um es anschließend per Post an 1&1 zu schicken. Geschieht das jetzt nicht innerhalb von 7 Tagen, ist die Kündigung gegenstandslos.

Als ich das das letzte Mal getan habe, hat sich gleich am nächsten Tag einer von 1&1 bei mir gemeldet und mir einen günstigeren Tarif incl. 100 € Guthaben angeboten. Damals habe ich mich noch breitschlagen lassen. Dieses Mal wird es nicht so sein.

Wie soll eigentlich jemand, der wg. Umzugs kein Internet hat, dieses aber dringend braucht, kündigen, wenn das nur per Internet geht? Hat ja nicht jeder die Möglichkeit, mal eben wo anders ins Internet zu gehen.

1&1: EIN SCHEISS LADEN IST DAS!

UPDATE 21.02.:

immer noch kein Internet, immer noch kein Schreiben, noch nicht einmal eine Reaktion auf mein Schreiben an den Support. Mein Rat: FINGER WEG VON 1&1!!!

Update Ende.

————————————–

Nix los hier – warum? Weil ich umgezogen bin und das heißt: 1&1 ist zu blöd, mein DSL am neuen Standort bereitzustellen. Die sind auch zu blöd, um zu sagen, wann es denn soweit ist. Die kriegens noch nicht einmal hin, zu sagen, daß sie es nicht hinkriegen. Eigentlich kriegt 1&1 gar nix hin.

Würden sie das wenigstens zugeben, könnte ich mich dann nämlich anders orientieren, aber eine Firma, die nicht an Kundenzufriedenheit, sondern an halblegaler „Kundenbindung“ interessiert ist, möchte das natürlich nicht. Transparenz? Pah!

Genauer:

ich habe ein Schreiben erhalten, in dem der gewünschte Termin für die Abschaltung des DSL an der alten und die Umschaltung an der neuen Adresse bestätigt wurde. So weit, so gut. Nun zu den Hämmern:

Hammer 1: 1&1 betont, daß es lediglich Wunschtermine sind, die nicht mit der tatsächlichen Umschaltung übereinstimmen müssen. Das merke ich im Moment.

Hammer 2: 1&1 betont, daß beide Vorgänge unabhängig voneinander vorgenommen werden. D.h.: in der alten Wohnung ist seit 08.02. in jedem Fall weder Internet noch Telefonie verfügbar, in der neuen ebenfalls nicht.

Hammer 3: 1&1 betont, daß der Vertrag weiter läuft und ich somit natürlich auch die Kosten zu tragen habe.

Hammer 4: wenns dann mal so weit sein wird, wird 1&1 für diesen „Service“ 59,90 € berechnen.

So, und ich habe denen folgendes geschrieben:

„Sehr geehrte Damen und Herren,

Sie haben uns den Empfang unseres Umzugsauftrages vom 28.01.2010 bestätigt. Diesem Schreiben vom 08.02.2010 entnehmen wir, daß Sie nicht in der Lage sind, die vertraglich festgelegten Leistungen Telefonie & Internet (für die wir nach wie vor bezahlen!) zu erfüllen, noch anzugeben, in welchem Zeitraum dies der Fall sein wird.

Aus diesem Grunde mahnen wir rückwirkend zum 28.01.2010 eine Leistungserbringung ihrerseits an und setzen Ihnen dafür eine Frist von 2 Wochen ab Ihrer Bestätigung des Erhalts unseres Auftrages (08.02.2010).

Sollten Sie bis 22.02.2010 weiter keine Leistungen erbringen, kündigen wir nach Ablauf der genannten Frist den Vertrag mit der Kundennummer XXX und stellen Ihnen die uns dafür entstandenen Kosten (Handy-Telefonie, Mahnungskosten aufgrund nicht bearbeiteter Rechnungen per E-Mail usw.) in Rechnung.

Mit freundlichen Grüßen,

XXX“

Für mich ist nach Ablauf dieses Vertrages klar: nie wieder 1&1!

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