Populist Ströbele pöbelt prollig beim Papst

Lange ist über Inhalt, Form und Drumherum der Rede des Papstes vor dem Bundestag spekuliert worden, nun finde ich einen überraschend fairen, da überraschend neutralen Artikel in der Online-Präsenz der Tagesschau.

Vielleicht lag es an der Rede selbst, in der die Grünen gelobt worden sind, vielleicht aber auch daran, daß dieses hohe Haus es nicht gewohnt ist, derart gut vorbereitete Reden zu hören – der Mann ist schließlich Wissenschaftler.

Jedenfalls haben dennoch, wie lange vorher angekündigt, etwa 100 MdBs geschwänzt. Ich will jetzt nicht über die Unsinnigkeit solcher Statements mutmaßen; der Papst hat ja gesagt, das sei in einem freien Land zu erwarten, solange es friedlich bleibe.

Nein, das muß man eben akzeptieren, auch wenn ich da einen gewissen Stimmenfang am Rande der glaubensfähigen Welt sehe, aber das sind natürlich nur Mutmaßungen und ich bin mir auch sicher, daß es manchem bitterernst mit dem Boykott ist.

Was aber echt mal seltsam anmutet: Hans-Christian Ströbele, der ja schon mit anderen so geschmackssicheren Aktionen wie seinem (zunächst unfreiwilligen) Beitrag zum anspruchsvollen Song „Gebt das Hanf frei“ des anderen großen deutschen Entertainers Stefan Raab aufgefallen ist, hat ebenfalls boykottiert. Aber nicht so wie alle (also einfach gar nicht erschienen und zwar im Kollektiv). Nein, da könnte man ja einer von vielen sein und das bringt den eigenen Narzißmus kein Stückchen weiter.

Er hat brav im Plenarsaal gesessen und ihn dann nach den ersten paar Sätzen erst verlassen. Damit es auch wirklich jeder sieht.

Was würde ich mir jetzt verarscht vorkommen, wenn ich einer der 99 anderen wäre. Da ist man sich nicht zu schäbig, einen Papst zu brüskieren, indem man das Protokoll mißachtet, als sei es dem Schah von Persien gewidmet und dann kommt Ströbele und heimst den Beifall der Papst-Hasser ein, indem er den richtigen Riecher für den Kamera-Moment hat.

Es gibt eben Künstler auf allen Ebenen und wenn die Schäbigkeit nicht nur gegenüber dem erklärten Feind (dem Papst), sondern auch gegenüber den eigenen Reihen eine Kunst ist, ist Ströbele ein wahrer Meister dieser Disziplin.

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